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Designer-Teppiche

Tradition trifft Moderne: Designer-Teppiche

Im heutigen Teil unserer Teppichserie widmen wir uns handgeknüpften und getufteten Designer Teppichen. Völlig zu Unrecht hat der Begriff “Orientteppich” ein angestaubtes, altmodisches Image. Seit einigen Jahren ist ein förmlicher Boom fürs gemütliche Wohnen entstanden: Zahlreiche Wohnblogs, Wohnzeitschriften und sogar TV-Formate sind aus dem Boden geschossen. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach modernen Teppichen steigt. Die Auswahl scheint schier unbegrenzt, genauso wie die Produktionsarten: maschinell produziert, handgetuftet oder handgeknüpft. Für jeden Geschmack und jedes Budget gibt es auf dem Markt die passenden Teppiche. Dank dem Jungdesigner Jan Kath erleben auch die Orientteppiche ein echtes Revival.

Handgeknüpft oder Handgetuftet – Was macht den Unterschied?

In diesem Artikel möchten wir den Fokus auf handgeknüpfte sowie handgetuftete Designteppiche legen. Diese sind in Material und Design exklusiver und individueller als die maschinell produzierte Massenware, die im klassischen Handel auffindbar ist. Doch was macht diese beiden so besonders? Worin genau unterscheiden sie sich?

Handgetuftete Teppiche – per Garnpistole zum Endprodukt

Von handgetufteten Teppiche spricht man, wenn diese mit einer Garnpistole per Hand erstellt werden. Im Unterschied zum handgeknüpften Teppich wird hier nicht Reihe für Reihe gearbeitet. Sondern die Garne werden mit Hilfe der Garnpistole manuell in ein Trägermaterial “eingeschossen”. Dies erfolgt anhand eines vorgegebenen Musters. Je nachdem welcher Flor gewünscht ist, werden die Schlingen am Ende aufgeschnitten oder nicht.  Bei aufgeschnittenen Schlingen spricht man von einer Veloursoberfläche. Ist der gesamte Flor fertiggestellt, müssen die Garnfäden fixiert werden, da sie nur locker im Trägermaterial befestigt sind. Sie werden auf der Rückseite des Teppichs mit Latex verleimt, um die Festigkeit des Designteppichs zu gewährleisten. Für eine saubere Optik sorgt die Kaschierung der Fäden mit einem Baumwollgewebe auf der jeweiligen Rückseite des Teppichs. Diese Produktionsart ermöglicht die Bearbeitung aller Musterdetails, unabhängig von Farbe und Garnart. Sie ist außerdem deutlich preiswerter als handgeknüpfte Teppiche, da sie bei weitem nicht so ausgefeilte Handwerkskunst erfordert wie das Teppichknüpfen. Der Flor besteht meist aus chemischen Fasern wie z.B. Polyester oder Polyacryl aber genauso gut aus Wolle. Hauptproduktionsländer sind China, Indien und Thailand.

Handgeknüpfte Teppiche – die Königsklasse der Teppichproduktion

Viele Designteppiche werden nach dieser ältesten und traditionellsten Herstellungsart produziert. Es erfordert viel Wissen und Fingerfertigkeit des Knüpfers, diese Unikate in z.T. monatelanger Handarbeit zu erstellen. Diese Teppichart wird Reihe für Reihe geknüpft, dabei entscheidet die Region über die jeweils verwendete Knotentechnik der Teppiche. Das Grundgerüst setzt sich aus Ketten- (vertikale Fäden, die die Breite des Teppichs bestimmen) und Schussfäden (horizonte Fäden, die die Länge ausmachen) zusammen. Geknüpft wird ausschließlich mit Naturmaterialien wie Wolle, Viskose, Seide oder Baumwolle. Ähnlich wie beim getufteten Teppich erfolgt das Design nach einer Vorlage. Handgeknüpfte Designteppiche zeichnen sich durch hohe Festigkeit und damit Langlebigkeit aus. Aufgrund der zeitintensiven Produktion zählen sie zu den teuersten unter den Designteppichen. Dafür bekommt man einen Teppich, an dem man garantiert viele Jahre Freude hat.